Theresia Lüning geht Stiften

Seeshaupt, 20. Juni 2007- Seeshaupter Bürger gründen gemeinnützige Stiftung. Die Kick-Off Veranstaltung im Festsaal der Seeresidenz Alte Post war bis auf den letzten Platz belegt. Die Festrede hielt der ehemalige Richter und Journalist Dr. Heribert Prantl.

Der Staat ist nahezu pleite und kann seine sozialen und kulturellen Aufgaben immer weniger erfüllen. Die hohe Zinslast der galoppierenden Staatsverschuldung und die starke Bürokratisierung der Verwaltung rauben der öffentlichen Hand immer mehr der noch verbliebenen Bewegungsspielräume.

Ein rundes Dutzend Seeshaupter Bürger haben im Frühjahr die Initiative ergriffen und 'Die Seeshaupter Bürgerstiftung' (www.Buergerstiftung-seeshaupt.de) gegründet. Ziel der Stiftung ist die Wahrnehmung sozialer Aufgaben, Unterstützung von Projekten für Jugendliche und Senioren, Förderung von Kultur und Bildung sowie Natur- und Umweltschutz. Die Stiftung wurde von der Regierung von Oberbayern als gemeinnützig anerkannt.

Die Vorsitzende des Vorstandes ist Frau Dr. Gertraud Pihale. Den Vorsitz des Stiftungsrates bekleidet Theresia Lüning. Sie ist ebenfalls verantwortlich für den Bereich Soziales.

In der Festrede ging Dr. Heribert Prantl auf die Geschichte und die Ursprünge des Stiftungswesens ein. Viele der ersten deutschen Krankenhäuser (Stifte) gehen auf Stiftungen wohlhabender Bürger zurück, die sich damit im 18. und 19. Jahrhundert von ihren irdischen Sünden im Rahmen der christlichen Soziallehre freikauften. Heute verpflichtet das Grundgesetz mit dem Satz - Eigentum verpflichtet - die Bürger zu sozialem Handeln.

Je weniger der Staat seinen sozialen Aufgaben gerecht werden kann, um so mehr werden private Stiftungen diese Lücke füllen. Wichtig bei diesen Stiftungen ist die Kontrolle und Mehrung des Stiftungsvermögens, aus dessen Erträgen laufende Verpflichtungen finanziert werden. Ziel der Stiftungsarbeit ist nicht nur die Förderung würdiger Projekte sondern auch das Aufbringen von zusätzlichem Stiftungskapital (Zustiftung) und das Einholen von Spenden.

Zu den ersten Projekten der neuen Stiftung gehören die Mitausstattung eines Hauses für acht benachteiligte Jugendliche (Sozialwaisen) im Alter von 6 bis 18 Jahren und die Anschaffung eines dritten Pflegebettes für den Verein der Nachbarschaftshilfe, der es damit den Bürgern erleichtert, Angehörige zu Hause zu pflegen. In der Jugendarbeit sind Lesungen mit Prominenten geplant, damit Kinder bereits in frühen Jahren besseren Zugang zum Lesen finden. Im Natur- und Umweltschutz soll die Verbreitung des Fuchsbandwurms mit einer großen Köder-Impfaktion auf nahezu Null reduziert werden, um die Bürger beim Verzehr von Beeren und Bodenfrüchten vor der Ansteckung mit dieser schweren Krankheit zu schützen.

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Hintergrundinformation: Der Whisky-Spezialversand aus dem oberbayerischen Seeshaupt erzielt 2006 mit über 1.000 Whiskyartikeln einen Umsatz von 10 Mio. EUR. Die durchschnittliche Steigerung liegt bei 25% pro Jahr. The Whisky Store und seine Mitarbeiter haben sich damit eine Spitzenposition im Whiskyversand erarbeitet. Für den Whiskyliebhaber hält der 2006 mit dem Young Business Award des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels ausgezeichnete Whisky-Versender eine umfangreiche Internet-Homepage, ein Forum und ein Blog mit insgesamt 2.000 Seiten und 7.500 Fotos rund um Whisky aus aller Welt und seine Brennereien parat, die 2002 vom Bundeswirtschaftsministerium für den deutschen Internetpreis nominiert wurde.